Ein Leben im Dorf
Amalia Mitterrutzner wird 99
Das ist nicht der Titel eines neuen Dorfbuches, auch wenn der Stoff sicher Inhalt für ein ganzes Buch liefern würde. Es geht um Amalia Mitterrutzner, die kurz nach Redaktionsschluss, am 26. August ihren 99. Geburtstag feiern wird und somit die „Dorfälteste“ am Berg ist. Zu erzählen hätte sie also viel, auch wenn sie sich nicht mehr an alles erinnert. 1923 (!) ist sie am Peniderhof auf die Welt gekommen und hat das Schicksal so vieler Zeitgenossen geteilt, in großer Bescheidenheit aufzuwachsen. Mit ungefähr 15 Jahren ist sie mit ihrer Familie in die Gasser Mühle, später in das Simonhaus umgezogen. Sie selbst hat ungefähr in jenen Jahren einen Dienst am Frötscherhof angenommen. Eigene Berufswünsche standen nicht zur Debatte, hartes Arbeiten war angesagt. Mit den Jahren hat Mali in den verschiedenen Gasthäusern am Berg als Kellnerin ausgeholfen, bis sie schließlich im heutigen Hotel Gasserhof eine bleibende Anstellung fand. Ein Auge für die Arbeit, ein sparsamer Lebensstil und eine schnelle Zunge stets parat, das hat ihr sicher auch geholfen, als sie in den 70er aus eigenen finanziellen Mitteln und dank einer Grundstückschenkung die Pension Amalia aufgebaut und bis in die 90er Jahre auch geführt hat. Heute zeugt von außen noch der Schriftzug am Haus und ein hoher Baum, das Geschenk eines Gastes, von der Geschichte des Hauses. Ansonsten ist es freilich ruhig geworden in Haus und Garten, aber das dürfte am 26. August vielleicht anders sein, wenn nämlich die Gäste ihre Glückwünsche überbringen, denen wir uns herzlich anschließen. //// ab