Social Media Workshop – Gemeinsam für eine starke Online-Präsenz


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    Ploseberg Südtirol

    Nix ist fix…

    Sep 5, 2020 | Aktuelles, Menschen vom Berg

    …und seit Corona ist vieles anders. Oder auch nicht. Das Thema Corona ist jedenfalls mindestens so präsent wie das Wetter. Jeder hat seine eigene Meinung dazu und nahezu jeder Standpunkt scheint verständlich, sofern er mit persönlichen Erlebnissen zusammenhängt. Einige haben die dunklen Seiten von Corona kennengelernt, andere sind verschont geblieben. Wir haben bewusst auf persönliche Corona-Krankheitsgeschichten verzichtet und haben unseren Schwerpunkt auf die Begleiterscheinungen gelegt, die uns alle betroffen haben. Die folgenden Menschen erzählen, wie sie mit dem Runterfahren unseres gesellschaftlichen Systems zurechtgekommen sind und was sie heute anders machen als vor dem 10. März 2020. //// ab

    Steffi Bodner

    Steffi Bodner
    Corona mit 3 Kindern
    Ich bin momentan Vollzeitmami und habe 3 Kinder im Alter von 7, 5 und 2 Jahren. Durch die Schließung von Kindergarten und Schule war ich mit meinen Kindern 24 Stunden zuhause in Karnol. Für meine Kinder war das kein Problem. Sie hatten endlich einmal Zeit ungestört zu spielen. Wir hatten einen zeitlich flexiblen, aber dennoch strukturierten Tagesablauf. Vormittags und nachmittags ging es raus an die frische Luft: Mini-Spaziergänge, Fußball oder Hockey im Garten, Staudamm bauen, süße Babykaninchen und Sandkasten bestimmten unseren Tagesablauf. Meine Kinder waren zufrieden und sehr entspannt. Nur Oma, Opa und die Kusinen fehlten.Für mich war die Phase 1 sehr intensiv und anstrengend: 3 kleine Kinder rund um die Uhr ohne Pause, viel Chaos, Haushalt, 5 gesunde Mahlzeiten, eine 2-jährige mit Oberschenkelbruch und Diva-Allüren, unzählige „Mami! Mami! Mami!“. Diese Wochen waren aber auch geprägt von viel Zeit für Gemütlichkeit, zum Bücher vorlesen und Kuscheln, kein ständiges auf die Uhr schauen und zusammenpacken. Ich freue mich schon darauf wieder etwas aktiver zu sein, werde jedoch versuchen meinen Kindern mehr Zeit zum Nichtstun zu geben.

     

    Margit und Katja, Grundschule St. Andrä 
    Die Schule im Lockdown
    Mittwoch, der 4. März 21.30 Uhr: Ab morgen bleiben die Schulen für alle Kinder und Lehrpersonen geschlossen! Diese Mitteilung erwischte uns wie ein Schlag ins Gesicht. Wie sollte es nun weiter gehen?
    Wie in anderen Bereichen kamen die Informationen tröpfchenweise und nur sehr dürftig. Zu Beginn waren wir alle zuversichtlich, dass dieser Zustand nur kurz andauern würde. Wir versuchten so rasch als möglich darauf zu reagieren, Materialpakete zusammen zu stellen und diese den Kindern zukommen zu lassen, bevor die Einschränkungen noch drastischer werden würden. Wie sieht es mit der technischen Ausstattung in den Familien unserer Schulkinder aus? Sind alle digital gut ausgerüstet? Wo sind die Kinder, deren Eltern arbeiten müssen? Wie geht es jenen Kindern, die beim Lernen besondere Unterstützung brauchen? Wie können wir den Familien helfen, ohne zu stressen? Welche Lernziele der Klasse können und müssen wir im heurigen Schuljahr einfordern? Wie sollen wir die Schüler benoten? Viele dieser Fragen geisterten in unseren Köpfen herum. Die Situationen in den Familien waren und sind sehr unterschiedlich. Da halfen viele Gespräche über die unterschiedlichsten Kanäle. Trotzdem: Der direkte Kontakt mit den Kindern, die Gespräche über Alltägliches, ihre kreativen Fragen, das gemeinsame Lachen, Scherzen usw. fehlte uns sehr. Schule ist einfach viel mehr als Vermittlung von Wissen.
    Wir versuchten das Beste aus der Situation zu machen – suchten den Kontakt mit jeder Familie. Das ungute Gefühl blieb. Vor allem die Kommentare in den sozialen Netzwerken und öffentlichen Medien über unseren Berufsstand waren wenig motivierend und teils verletzend.
    Doch wir blicken mit Zuversicht in den Herbst. Hoffentlich können wir manche Bereiche autonom entscheiden. Dann können wir gemeinsam mit den Familien gute Lösungen für unsere Schule und vor allem für die Kinder in St. Andrä finden.

     

    Corona nix ist fix
    Andrea Fischer

    Andrea Fischer
    Erfahrungen mit Corona und der Zeit nach der akuten Lockdown-Phase
    Mir ist die letzten Monate bewusst geworden, was an einem einzigen, ganz normalen Tag alles passiert: zahlreiche Begegnungen und Austausch mit vielen verschiedenen Menschen (direkter Kontakt, per Mail, WhatsApp oder Telefon) nebenbei das Treffen unzähliger kleiner und großer Entscheidungen… – lauter wichtige Dinge! Und ganz plötzlich ist alles anders: der Terminkalender ist leer. Corona gestaltet den Alltag von heute auf Morgen um. Corona hat mir viel Zeit geschenkt. In dieser Zeit habe ich dieselben Ereignisse ganz neu wahrgenommen, z. B. habe ich den Frühling noch nie so intensiv erlebt wie dieses Jahr. Was mir von dieser Zeit geblieben ist, ist Gelassenheit. Ich kann Pläne schmieden, organisieren, mein Bestes geben und dann kommt alles anders… und es geht trotzdem gut weiter!

    Günther Prader (45), Afers
    Freiwilliger beim Weißen Kreuz und selbständiger Unternehmer
    Ich arbeite seit zwei Jahren beim Weißen Kreuz als freiwilliger Rettungssanitäter mit und kann mich noch genau erinnern, wie es los ging. Bei meinem Dienst am 7. bekamen wir gleich in der Früh den Auftrag Covid-Abstriche vom Labor in Brixen dringend, d.h. mit Blaulicht und Sirene, nach Bozen zu bringen. Dies war genau der Tag, wo das Rote Kreuz das Triage-Zelt vor dem Brixner Krankenhaus aufbaute. Keiner konnte sich damals jedoch vorstellen, was da wirklich auf uns zukommt. Im Labor von Bozen angekommen haben wir da auch andere Autos vom Weißen Kreuz aus allen Landesteilen getroffen und wir haben uns schon gewundert, was da jetzt auf einmal los war. Die Lage war sehr angespannt, auch im Labor. Auf der Rückfahrt mussten wir noch andere Blutproben im Krankenhaus von Bozen abholen und nach Sterzing bringen. Beim Betreten des Bozner Spitals stellten wir mit Verwunderung fest, dass wir zwei die Einzigen ohne Maske waren, was damals bei uns noch nicht Pflicht war. Dies war ein sehr mulmiges und komisches Gefühl. Gegen Mittag kamen wir dann nach Brixen zurück und auf einmal trug auch hier jeder Maske. Über Funk haben wir dann mitbekommen, dass immer wieder Rettungswagen aus dem ganzen Land Abstriche nach Bozen bringen musste……irgendetwas war hier im Gange.In den darauffolgenden Tagen wurde der Bevölkerung und auch mir immer mehr klar, dass hier eine Welle, welche noch 2 Monate zuvor so weit weg war, plötzlich hier bei uns war. In kürzester Zeit schlossen nacheinander Schulen, Bars, Restaurants und große Teile unserer Brixner Betriebe. Plötzlich stand die Welt Kopf. Unsere Karosserie mussten wir aufgrund von Lieferschwierigkeiten und Absagen von Kunden für drei Wochen komplett schließen, aber auch nachher arbeiteten wir noch einige Zeit reduziert.In dieser Zeit des Lockdowns habe ich mich für zusätzliche Dienste beim Weißen Kreuz gemeldet und mich somit in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. So konnte ich wenigstens mit meiner plötzlichen freien Zeit etwas Sinnvolles tun und die Fixangestellten des Weißen Kreuzes ein klein bisschen entlasten bzw. unterstützen. Diese waren sehr froh darüber, denn auch sie waren in dieser Zeit unglaublich gefordert. Ich würde sagen, dass genau sie es waren, die es nach dem Krankenhauspersonal am meisten getroffen hat. In Brixen wurden zwei „Covid-Autos“ eingerichtet, welche 24 Stunden, 7 Tage die Woche, Verdachts- wie auch bestätigte Fälle in sämtliche Krankenhäuser und CovidStationen im Land kreuz und quer bringen mussten. Und das in voller Schutzausrüstung bei den damaligen Temperaturen. Nach jedem Transport mussten die Fahrzeuge gründlich gereinigt und desinfiziert werden, was ca. 1 Stunde in Anspruch genommen hat. Ich muss im Nachhinein sagen, dass ich eigentlich nie Angst hatte, mich selbst zu infizieren, wir waren sehr gut geschützt. Leider sahen das andere Freiwillige anders und konnten ihre Dienste aus persönlichen Gründen (Arbeit, Familie) oder vielleicht sogar aus Angst nicht mehr antreten. Die beeindruckendste Situation für mich war, als wir einen intubierten Patienten mit Covid-19 auf die Intensivstation nach Bruneck verlegen mussten, welcher ungefähr das Alter meines Vaters hatte. In diesem Moment wurde mir erst bewusst, wie nah und schlimm die Krankheit überhaupt ist. Das schlimmste Erlebnis für mich war allerdings, als sich ein Mann von seiner 50-jährigen Frau vor der Intensivstation in Brixen verabschieden musste, bevor sie intubiert und nach Bozen verlegt wurde. Zwei Monate später sah ich ihre Todesanzeige. Dies zeigte mir die Grausamkeit dieser Krankheit, auch wenn sie oft nur verharmlost wurde.Die Rettungseinsätze haben sich in dieser Zeit komplett verändert: Verkehrsunfälle, Stürze, Verletzungen blieben aufgrund des Lockdowns fast komplett aus und andere Beschwerden galten fast immer als Covid-19 Verdachtsfälle. Auffällig war die Zunahme der psychischen Notfälle. Mittlerweile hat sich die Situation beruhigt und wir kehren langsam in die Normalität zurück.Ich weiß nicht, ob es so eine Situation jemals wieder geben wird. Die vieldiskutierte zweite Welle, glaube ich, kommt sicher nicht mehr in dieser Form, denn alle haben dazu gelernt und jetzt ist man sicher imstande, Gefahrensituationen schneller zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren.

    Günther Prader
    Michael und Margit Jocher

    Michael und Margit Jocher
    Despar
    Wir waren in erster Linie sehr froh, dass wir in dieser Zeit (wo viele z.B. in Kurzarbeit geschickt wurden) überhaupt arbeiten durften, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. Gefreut hat uns dabei besonders die Wertschätzung, die uns von einigen entgegengebracht wurde. Viele waren dankbar, dass wir in dieser schweren Zeit trotzdem da waren. Besonders gefreut hat es uns, als an einem Tag plötzlich eine Kiste mit Tassen für uns und unsere Mitarbeiterinnen vor der Tür stand. Auf diesem Weg nochmal Danke an die unbekannte Person, die uns so eine Freude bereitet hat.
    Insbesondere zu Beginn herrschte aber unter den Kunden und Mitarbeiterinnen Ungewissheit und Angst, wie es weitergeht. Man hat sich selbst den Gefahren ausgesetzt und sich natürlich Gedanken gemacht, ob es sich dafürsteht, dieses Risiko für die eigene Gesundheit einzugehen. Spürbar war auch die Angst einzelner Kunden, sich im Geschäft anzustecken. Zu Beginn der Corona-Zeit wurde zudem der Lieferservice verstärkt genutzt (u.a. auch von Personen in Quarantäne) und einige Kunden kamen weniger oft einkaufen, kauften dafür aber mehr. Das Einkaufsverhalten hat sich also teilweise geändert. Außerdem wird nun mehr bargeldlos bzw. kontaktlos bezahlt. Eine Herausforderung in der Corona-Zeit war auch der Umgang mit den vielen neuen Richtlinien. Denn es musste nun darauf geachtet werden, dass Maßnahmen wie Abstand halten oder Mund-Nasen-Schutz tragen eingehalten werden. Viele unserer Kunden waren wirklich sehr diszipliniert diesbezüglich und man hat gemerkt, dass sich die Kunden sicherer fühlen, wenn die Regeln von allen im Geschäft eingehalten werden. Einige wenige mussten allerdings mehrfach auf die Einhaltung der Regeln hingewiesen werden und diese fehlende Disziplin ist für uns die größere Herausforderung als das Einhalten der Hygienebestimmungen im Betrieb. Es geht aber nicht nur um die eigene Gesundheit und den persönlichen Schutz, sondern auch um den Respekt gegenüber den Bedürfnissen der Mitmenschen. Denn manche Kunden haben wirklich Angst und fühlen sich sicherer, wenn sie sehen, dass die Maßnahmen von allen eingehalten werden.

    Andreas Piok – ein kleines Virus erschüttert die Welt
    In meinem Leben habe ich einiges erlebt, die Folgen des Zweiten Weltkrieges, zwei Jahre in der Fremde, die Rückkehr in die Heimat, die Trennung von meinem Zuhause im Alter von vier Jahren, Heimweh und die familiäre  Not, aber auch bereitwillige Hilfe  und Verständnis für unsere damalige Situation. Jedoch das, was im Jahre 2020 durch Covid 19 passiert ist, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Ein so kleiner Virus hat die Welt zum Stillstand  gebracht. Wie verletzlich wir im Grunde genommen sind.  Das Corona- Virus hat die schnelle, flüchtige Welt angehalten.  Wir zwei, meine Frau und ich, infolge unseres Alters der Risikogruppe zugehörig, blieben einen Monat lang zu Hause und verfolgten das Geschehen in der Welt über das Fernsehen.  Bilder und Berichte, wie Menschen isoliert von ihren lieben Angehörigen sterben, ja beinahe ersticken mussten, verbreiteten Angst und Schrecken. Andererseits wurde uns eingeredet, dass wir dieser Epidemie gegenüber nicht hilflos sind. Zusammenhalten, füreinander da sein, die Auflagen der Hygiene und der Vorsichtsmaßnahmen befolgen. Wir lenkten uns ab, gingen Arbeiten an, die schon lange liegen geblieben waren. Ich habe in dieser Zeit die gotische Schrift lesen und schreiben gelernt. Gerne übernahm ich den Auftrag des Pfarrers, auf Verlangen der Diözese alle Kirchen unserer Pfarrgemeinde mit Hilfe der Unterlagen zu beschreiben.  Die Tage und Wochen gingen für uns zwei „Eingesperrten“ ohne größere“ Wehwechen“ vorüber.  Nach einem Monat der Isolation kam jedoch Langweile und Sehnsucht nach Kontakt mit der Außenwelt auf. Wir waren schon erleichtert, als wir wieder- wenn auch mit Maske, ins Dorf und in die Stadt gehen konnten.  Dieser Schutz mahnt uns heute noch, dass wir derzeit mit dem Virus leben müssen. Die so genannte zweite Welle, warnen die Experten, wäre für die Menschen und für die Wirtschaft verheerend. Wir können dieser Gefahr jedoch wirksam entgegen wirken durch Abstand halten, wo erforderlich Maske tragen und dadurch, dass wir die Hygienevorschriften einhalten. Mit diesen Einschränkungen kann man durchaus das Leben genießen.

    Andreas Piok
    Marianna Wiest Prader

    Marianna Wiest Prader
    Afers, Pensionistin
    Ich bin Mutter von drei Kindern und Oma von 9 Enkelkindern und konnte sie für zwei lange Monate nicht sehen. Normalerweise unterstütze ich meine Kinder in der Betreuung der Kinder, während sie arbeiten. Dies war nicht mehr möglich. Meine Kinder mussten sich selbst organisieren, da sie als Sozialbetreuerin und Krankenpflegerin weiterhin arbeiten mussten. Der einzige Kontakt zu meinen Kindern und Enkelkindern war telefonisch – dies dafür umso mehr. Ich habe sie sehr vermisst und es war nicht immer leicht für mich. Ich habe mich über jeden Telefonanruf gefreut. Gefehlt hat mir auch der Friseurbesuch. Ich habe mich aber jetzt nach dieser langen Zeit ohne Friseur dazu entschlossen, die Haare nicht mehr zu färben und grau werden zu lassen. Ich bin jetzt froh, dass ich mich durch Corona dazu überwunden habe. Ich bin ganze zwei Monate nicht mehr nach Brixen gekommen. Die Einkäufe hat mein Mann mit dem Auto erledigt. Sobald alles geputzt war, habe ich mehr Hausschuhe gestrickt und Kreuzworträtsel gemacht. Man gewöhnt sich daran, mehr Zeit zu haben. Als ich nach dieser langen Zeit wieder nach Brixen kam, war ich ängstlich und sehr vorsichtig. Für mich war es schwierig einzuschätzen: „Darf ich das jetzt?“ Angst, dass ich mich infizieren könnte, hatte ich nicht. Es geht mir jetzt mit den verschiedenen Lockerungen wieder besser, als in der Coronazeit. Ich fühle mich freier und nicht mehr so schwermütig. Ich nutze und schätze meine Freizeit jetzt noch mehr, als vor Corona und verschiebe dafür auch Arbeiten mal auf den nächsten Tag.

    Daniela Ciola Tauber – Persönliche Erfahrungen im Covid-19 Lockdown
    Daniela Ciola Tauber ist Mutter von fünf Kindern Alexa, Max, Leo, Rudi und Toni, ist beruflich Krankenschwester im Krankenhaus Brixen und führt mit ihrem Mann Patrick den Betrieb Waldheim „Alpine Appartements“

    Welche Auswirkungen hatte der Lockdown und die Corona-Maßnahmen für eurem Betrieb?
    Daniela
    : Unser Betrieb musste am 10.März geschlossen werden. Zu diesem Zeitpunkt waren wir gut gebucht. Durch die kurzfristig angekündigte Grenzschließungen mussten die Gäste praktisch über Nacht alle heimfahren. Die Saison war somit vorzeitig beendet. Aufgrund der plötzlich vielen vorhandenen Zeit im Lockdown konnte mein Mann Patrick viele ausstehende Arbeiten am Gebäude durchführen. Für den Sommer gebuchte Urlaube wurden kaum storniert, jedoch war die Unsicherheit da, wann wir wieder losstarten können. Aufgrund der Grenzöffnungen Mitte Juni öffneten wir schließlich mit Ende Juni wieder unseren Betrieb. Die Gäste, die für den Juni schon gebucht hatten und ihren Urlaub nicht antreten konnten, zeigten sich sehr solidarisch, es wurde kaum storniert, sondern der Urlaub wurde verschoben und kaum Geld zurückverlangt. Inzwischen ist der heurige Sommer sehr gut gebucht. Alle Gäste informieren sich bereits vorab über die Corona- Maßnahmen und halten sich gut daran.

    Mit welchen Schwierigkeiten hattest du beruflich zu meistern?
    Daniela
    : Über Nacht wurde die Abteilung Medizin zur Covid-19 Abteilung umfunktioniert. In dieser Zeit habe ich meine Arbeit von Teilzeit auf Vollzeit umgestellt und bis zu 60 Stunden die Woche im Tagesdienst, Nachtdienst und 12-Stunden Dienst gearbeitet. Ich habe mich bei der Arbeit sicher und geschützt gefühlt, Angst hatte ich nicht. Zum einem hatten wir eine gute und sichere Ausrüstung, zum anderen keine Unsicherheit und die Gewissheit, dass alle Patienten in der Abteilung mit dem Corona-Virus infiziert waren. Nach dem Dienst im Krankenhaus und vor dem Kontakt mit der Familie habe ich sehr aufgepasst und sowohl im Krankenhaus in der Schleuse als auch zu Hause geduscht, denn ein Restrisiko gibt es immer. Auch die psychische Belastung war hoch aufgrund der vielen Arbeitsstunden, schweren Arbeitsbedingungen und der Todesfälle.

    Wie bist du mit „Homeschooling“ „Schule zu Hause“ zurechtgekommen? Hausaufgaben, verschiedene Schulstufen der Kinder, technische Hilfsmittel und Internet-Verbindung
    Daniela
    : Das Homeschooling war sehr mit Stress verbunden, da ich beruflich sehr gebunden war. Die Forderungen der verschiedenen Schulen (Oberschule, Mittelschule und Volksschule), die meine Kinder besuchen waren hoch, die Hilfestellung aber eher gering. Der Löwenanteil an Arbeit blieb bei uns Eltern hängen. Einige Lehrerinnen und Lehrer waren sehr bemüht, andere kümmerten sich wenig und von einigen bin ich auch enttäuscht. Als Hilfsmittel haben wir unseren familiären Computer benutzt, zusätzlich konnten wir im Lockdown unseren Betriebscomputer verwenden. Von der Mittelschule konnten wir uns ein Tablet ausleihen. Zum Glück haben wir eine gute Internetverbindung. Ab Mitte Mai hat die Motivation der Kinder stark nachgelassen, es schwer war, den geforderten Lernstoff von uns Eltern an die Kinder zu Hause zu vermitteln. Die Kinder sehnten sich wieder nach der Schule, dem Lehrpersonal und ihren Schulfreunden.

    Welche Einschränkungen und Auswirkungen hatte der Lockdown für dich und deine Familie?
    Daniela: durch die Corona Maßnahmen waren wir in unserem gewohnten Tun sehr eingeschränkt. Wir als Familie machten sehr viele ausgedehnte Spaziergänge auf den Wanderwegen und im Wald. Den Kindern fehlten mit der Zeit sehr ihre Freunde, vor allem unserer Tochter. Für die Kinder war außerdem sehr belastend, dass sie keinen Sport und ihre gewohnten Freizeitbeschäftigungen im Freien nicht mehr ausüben konnten.

    Was hat die Familie an Positiven mitgenommen aus dem Lockdown?
    Daniela: die Zeit im Lockdown hat der Familie gutgetan und uns sehr zusammengeschweißt. Die Kinder konnten ihren Vater viel mehr genießen und es herrschte viel weniger Hektik. Wir konnten uns den Tagesablauf selber strukturieren und die Zeit bewusster genießen. Positiv überrascht war ich nach dem Lockdown, dass ich mit meiner Familie einen Kurzurlaub im Falkensteiner Family Hotel in Ehrenburg genießen durfte, als Dank für die geleistete Arbeit im Krankenhaus.

    Daniela Ciola Tauber
    Hanna Pircher

    Hanna Pircher
    Oberschülerin in Innsbruck
    Als Südtiroler Schülerin in Innsbruck sollte ich bereits eine Woche vor dem Lockdown von einem auf den anderen Moment nach Hause fahren und erst in 2 Wochen wieder kommen, da ja angeblich von Italien eine besondere Gefahr ausging. Wenige Minuten später wurde das wieder revidiert und ich konnte die Woche normal beenden. Ab 16. März war dann auch für mich Fernunterricht angesagt. An unserer Schule gab es im Vergleich zu vielen heimischen Schulen wirklich Fernunterricht. Wir mussten uns jede Stunde online melden, innerhalb des üblichen Stundenplans arbeiten und Arbeitsaufträge termingerecht abgeben. Als Modeschülerin gibt es bei uns natürlich auch Praxisunterricht und so haben wir z.B. Mund-Nasen-Schutzmasken für Obdachlose in Innsbruck genäht. Wir haben in dieser Zeit wesentlich mehr Stoff durchgenommen, als wir es bei Präsenz gemacht hätten. Die Lehrpersonen waren einfach nicht so gut im Abschätzen des machbaren Lernstoffes und so galt es so manche „Überstunde“ zu leisten. Ich bin meist von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends am PC gesessen und hab Arbeitsaufträge abgearbeitet. Da ich es gewohnt bin, während der Schulwoche nicht zu Hause zu sein, hab ich es manchmal als anstrengend empfunden, dass wir alle auf einen Haufen hier waren und auch ab und an eine gereizte Stimmung aufgekommen. Der soziale Kontakt hat mir sehr gefehlt, die vielen Gespräche und lustigen Momente auf der Zugfahrt, im Heim und im Klassenzimmer sind doch sehr viel wert. Mit meinen Freundinnen hab ich ab und an auch für mehrere Stunden einen Videochat geführt, das hat gut getan.Ab 3. Juni hatte ich wieder jeweils die halbe Woche Präsenzunterricht in Innsbruck. Die Fahrt über den Brenner war abenteuerlich, ich musste zu Fuß über die Grenze, mit einem pumpvollen Bus bis Steinach und dann mit dem Zug nach Innsbruck fahren. Und nach 2-3 Tagen das ganze wieder in die andere Richtung. In Innsbruck selber war es recht locker, auf der Strasse waren so gut wie keine Menschen mit Masken zu sehen, lediglich in den Apotheken und Öffis mussten Masken getragen werden. Im Internat hat es auch einige widersprüchliche Regeln gegeben, was auf die schnelle Umstellung zurückzuführen und nicht weiter schlimm war.Ich denke, mir hat die Zeit einen weiteren Schub in meine Selbstständigkeit gegeben. Ich musste so viel selber organisieren, als Klassensprecherin auch für meine Kollegen vor den Lehrpersonen eintreten und auch manchmal Nachhilfe geben, was über Videochat eine ganz andere Herausforderung ist als face-to-face.Voll Freude bin ich im Februar als aktive Feuerwehrfrau aufgenommen worden und wollte auch schon im März und April die Feuerwehrschule besuchen, ich hätte auch schon meine ersten Proben gehabt und sollte auch bei der Bezirkstagung Ende März mithelfen. Aber es kam ja alles anders und so war meine erste Tätigkeit als aktive Feuerwehrfrau das Austeilen der Masken an die St. Andräer Bevölkerung. Umso mehr genieße ich die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit und das langsam wieder aufkommende Vereinsleben. //// red

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