Probieren kostet nichts – eine kleine Erfolgsgeschichte
Wenn in diesem Jahr 250 Jungbäume im Wald in St. Leonhard gepflanzt wurden, dann ist das Emma Oberrauch zu verdanken. Die Bäume sind wie der Gipfel eines Eisbergs, dahinter verbirgt sich eine Geschichte noch viel größeren Ausmaßes. Aber der Reihe nach. Emma Oberrauch hat im letzten Schuljahr die 4. Klasse der Modeschule Ferrari in Innsbruck besucht. Ihr Lehrplan sah u.a. auch die Gründung einer Übungsfirma für die Dauer von einem Jahr vor. Dafür musste aber erst eine Idee gefunden werden, und hier kommt Emma ins Spiel.
Emma, erzähl uns doch, wie alles angefangen hat:
In unserer Klasse sollte es zwei Übungsfirmen geben. Im Rahmen einer Ideensammlung kam ich gemeinsam mit einer Freundin auf die Idee der gehäkelten Taschen. Und damit haben wir unser Team überzeugt. Im Rahmen des Schulprojekts haben wir uns dann organisiert, die notwendigen Kontakte zu Lieferanten gesucht und die Übungsfirma „Haeklet“ samt Onlineshop gegründet. Dabei war uns von Anfang an der Nachhaltigkeitsgedanke sehr wichtig. Wir wollten lokale Produzenten als Partner und ein Produkt, an dem wir auch von zuhause arbeiten konnten. Schließlich waren wir letztes Schuljahr noch mitten in der Pandemie und es galt an Lösungen zu denken, die auch von zuhause aus machbar waren. Am Ende haben wir uns auf drei Produkte festgelegt, eine Flaschentasche, eine etwas größere Tasche für den Laptop oder ähnliches und ein kleines Zuziehbeutelchen, in dem man Schlüssel aufbewahren kann. Wir haben ein Farbschema erstellt und uns ein paar Sondereditionen (Weihnachten, Muttertag, Valentinstag) einfallen lassen. Als alle Vorbereitungen fertig waren, haben wir verkauft. In der Schule, in den Einkaufzentren, online. Die Taschen sind sehr gut angekommen, vor allem die Flaschentasche. Sie war ein Hit.
Mit eurer Übungsfirma habt ihr euch dann bei Junior Achivement Austria beworben, einer Struktur, die von der Österreichischen Wirtschaftskammer unterstützt wird und durch die Förderung der Vernetzung von Schule und Wirtschaft den Einstieg ins spätere Berufsleben erleichtern will. Wie hast du diese Teilnahme am österreichweiten Wettbewerb erlebt?
Unsere Schule hat uns die Bewerbung vorgeschlagen und wir dachten uns: „Probieren kostet nichts“. Am Ende haben wir den Preis in der Sonderkategorie „Nachhaltigkeit“ gewonnen. Die Jury war vor allem von unserem durchdachten Konzept, dem hochwertigen Handwerk und dem einzigartigen Design überzeugt. Aber entscheidend war unser Fokus auf die Umwelt. Die Verwendung von regionalen und ökologisch hochwertigen Rohstoffen hat sich also doppelt bezahlt gemacht. Der Erfolg war so überzeugend, dass eine von uns die Übungsfirma übernommen hat und in Zusammenarbeit mit der Tiroler Wirtschaftskammer als Jungunternehmen weiterführt.
Zum Schluss kommen wir wieder auf die Bäume zurück. Was hat es damit auf sich?
Wir hatten versprochen für jedes fünfte Produkt, das wir verkaufen würden, einen Baum zu pflanzen. Am Tag nach der Preisverleihung sind wir gemeinsam nach St. Leonhard gefahren und haben hier dank der guten Zusammenarbeit mit der Südtiroler Forstbehörde über 250 Jungbäume gepflanzt. Diese Bäume wachsen an Stellen, die durch die hohe Schneelast der letzten Winter arg in Mitleidenschaft gezogen wurden und tragen so zu einem gesunden Klima bei. Für alle, die sich die Produkte gerne mal ansehen möchten, einfach auf Instagram haeklet.company besuchen. Für Bestellungen gerne eine Mail an haeklet.company@gmail.com schreiben. //// ab