Serpentine Road nach St. Leonhard
Hand aufs Herz! Wer von den Leserinnen und Lesern weiß, dass es am Ploseberg eine Plattenfirma mit eigenem Label, Musikverlag und Tonstudio gibt?? Allzu viele dürften es jedenfalls nicht sein. Tobias Drewling kommt eigentlich aus Hamburg, hat allerdings seine halbe Kindheit hier am Berg verbracht. Vor drei Jahren ist er ganz in sein Häuschen nach St. Leonhard gezogen. San Leonardo Music Limited heißt auch seine Plattenfirma. Das Tonstudio hat er sich eingerichtet, weil er immer schon Musik mochte. Er spielt selbst mehrere Instrumente und wollte endlich seine eigene Musik machen. Pop und Rock. Jetzt kommt sein erstes Album raus, „Serpentine Road“.
Tobias, wie bist du auf die Idee gekommen, eine eigene Platte zu produzieren?
Ich hab‘s mir schon immer vorgenommen; Wenn ich Zeit habe, dann mache ich Musik, nur noch Musik. Musik, die mir Spaß macht und von Herzen kommt. Jetzt ist es soweit. Klavier und Schlagzeug habe ich fast mein ganzes Leben gespielt, aber mich dann für eine „normale“ Karriere entschieden. Die Pause ist jetzt vorbei. Jetzt gehts los! Und dann vielleicht auch live! Dass ich mal singen würde, hätte ich allerdings nie gedacht. Ich suchte erst nach einer SängerIn, aber irgendwie musste ich das komplett selbst klären – es ist ja Authentizität und auch Herz gefragt, die im Song selbst wirken müssen – schwierig für Dritte, die von außen hinzukommen. Aber ich bin zufrieden, und mache es mit Freude.
Wie kann man sich überhaupt eine moderne Plattenproduktion vorstellen?
Nun, das fängt mit Musik an: Songs müssen her. Sind die da, dann entwickelt (produziert) man sie im Studio, arrangiert die Instrumente herum. Das Ganze produziert man pro Titel, und vielleicht Album. Danach folgt das Mischen (Mixing) der Details (Raumaufteilung, Frequenzmischung, Druck, usw.) Und am Ende folgt das Mastering: das Einstellen aller Album-Titel auf eine Frequenzebene: wie am Equalizer, nur erheblich detaillierter. Dann kommt natürlich das Verlegen/ein Verlag hinzu, auch ein Plattenlabel und ein Vertrieb.
Worum geht es in deinen Songs und wer sind die Musiker, mit denen du arbeitest?
Erst einmal wollte ich energiereiche, positive und druckvolle Songs schreiben. Titel und Texte sind kleine Beobachtungen aus meinem Leben, Wünsche, Träume, Erlebtes. Zynische Gesellschaftskritik gibt‘s hinreichend. Na ja, und ab und zu gibt‘s dann doch mal ein Späßchen mit Kritik. Als weitere Musiker konnte ich absolute Profis gewinnen, die das Projekt sehr international haben werden lassen: Christian Graf kommt ja aus unserer Gemeinde und ist toller Trompetenspieler. Rivka singt die Hintergrundstimmen und kommt aus Colorado; mein Bruder lebt in Hamburg und ist ein hervorragender Gitarrist; Karoline ist Querflötistin in der Philharmonie Konstanz. Gemischt wird das Album in Los Angeles von Nathan, das Mastering übernimmt Marc in Nashville; beides erfahrene Vollprofis. Über die Entfernungen heute zusammen zu arbeiten ist unproblematisch. Man tauscht halt Dateien aus.
Du bist jetzt Mitte 50 und hast dir einen Traum erfüllt. Kompliment auch dafür! Wir wünschen dir jedenfalls noch viel Erfolg!
Serpentine Road erscheint Ende September. Überall, wo es gute Musik gibt! Mehr Infos: www.tobe3music.com, oder TOBE3 auf Facebook, Instagram und TicToc. //// ab

