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    Ploseberg Südtirol

    Von Macht und Gewalt 

    Mrz 5, 2021 | Aktuelles, Menschen vom Berg

    Katrin Gottardi Niederrutzner arbeitet seit ca. zehn Jahren in der Beratungsstelle für Frauen und Kinder in Gewaltsituationen und im Frauenhaus in Brixen. Guido Osthoff ist Fachbereichsleiter der Caritas und verantwortlich für die Caritas Männerberatung in Bozen. Beide wohnen am Ploseberg.  

    Katrin und Guido, viele Leserinnen und Leser wissen bereits, dass Ihr im sozialen Bereich arbeitet. Was genau ist Euer Auftrag? 
    Katrin: Als Mitarbeiterin des Frauenhausdienstes kümmere ich mich um Frauen, die häusliche Gewalt erleiden und um ihre Kinder, die selbst oft Opfer von direkter oder miterlebter Gewalt sind. Meine Aufgabe ist es, der Frau, die zu uns kommt, Wege aus der Gewalt aufzuzeigen. Das heißt ich berate sie in konkreten Angelegenheiten und unterstütze sie dabei, ihr oft geschwächtes Selbstbewusstsein aufgrund der Gewalterfahrung wiederzufinden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen um eigene Entscheidungen zu treffen. Wir wollen den Frauen Handlungsvielfalt aufzeigen und ihr Selbstwertgefühl stärken. Diesen Auftrag tragen wir indirekt auch in die Öffentlichkeit und leisten damit Sensibilisierungsarbeit.  Kurz noch zum Frauenhaus: Es umfasst acht Kleinstwohnungen und bildet eine Schutzzone für Frauen, die Gewalt erfahren haben und die sich aus der Gewaltsituation befreien/ lösen wollen, um sich ein gewaltfreies Leben auszubauen. Frauen bekommen daher auch eine finanzielle Unterstützung.

    Guido: An die Caritas Männerberatung kann sich jeder Mann wenden, um Beratung durch einen anderen Mann, vornehmlich einem Psychotherapeuten zu erfahren. Es melden sich zum Beispiel Männer, die in einer Lebenskrise stecken, mit ihrer Rolle als Mann nicht zurechtkommen oder Beziehungsprobleme haben. Wie in der Frauenberatung, bleibt auch bei uns der Mann erst mal anonym, d.h. er kann auch unter einem Code-Namen zu uns kommen. Ein besonderes Projekt innerhalb der Männerberatung ist das Antigewalttraining. Es richtet sich an Männer, die mit ihrem Verhalten ein Problem im häuslichen Kontext haben und zu Gewalttaten neigen oder bereits geworden sind. Dabei arbeiten wir opferschutzorientiert. Oft kommen diese Männer nicht aus Eigeninitiative zu uns, sondern weil sie von den Sozialdiensten oder Gerichten geschickt wurden, d.h. es läuft ein Verfahren gehen sie. Dieser Aspekt der Männerberatung greift in eine Realität hinein, in der es um Straftaten geht, um Gewalttaten bis hin zum Mord. Im Antigewalttraining werden Alternativen zur Gewalt aufgezeigt. Wir bieten den Männern also Unterstützung beim Veränderungswunsch hin zu einem gewaltfreien Verhalten.

    Sowohl in der Frauenhausdienst als auch im Antigewalttraining für Männer geht es oft auch um Kinder. Sie sind Zeugen von Gewalt oder sogar Opfer. Gleichzeitig setzt auch Prävention bei ihnen an, um neue Rollenbilder zu entwickeln. 
    Guido
    : Immer wieder beobachte ich, dass Kinder – egal was passiert ist – sowohl ihre Mutter als auch ihren Vater mögen und möchten, dass ihre Eltern zusammen bleiben. Kinder wollen in den meisten Trennungsfällen den Kontakt zu beiden Elternteilen halten. Deshalb geht es im Antigewalttraining immer auch um die Vaterrolle und die damit verbundene Verantwortung. Das Antigewalttraining beginnt mit der sogenannten Clearing-Phase (von englisch „klären“). In ihr wird mit dem Mann abgeklärt, weshalb es für ihn notwendig ist, am Training teilzunehmen und alle Bedingungen werden abgeklärt. Eine der Voraussetzung ist, dass der Mann sein Einverständnis zur Netzwerkarbeit mit anderen Diensten gibt und uns Name und Telefonnummer der Frau mitteilt, gegenüber der er gewalttätig geworden ist. Diese Kontaktdaten leiten wir dann an Katrin und ihre Kolleginnen von den Frauenhäusern weiter, damit der Frau Hilfe angeboten wird. Danach beginnt die Gruppenphase. Dabei muss der Mann an 28 offenen Gruppentreffen teilnehmen, die sich über ein ¾ Jahr hinziehen.  

    Katrin: Als Beraterin helfe ich der Frau dabei, ihr Bewusstsein zu schärfen für die Dynamiken der Gewalt; Sprache für das zu finden, was passiert ist. Diese neue Perspektive ist eingebettet in einem gesellschaftlichen Kontext und zeigt die eigenen Stärken und Werte. Wir klären welche Formen von Gewalt es gibt und was sie bewirkt – bei der Frau selbst als auch bei den Kindern. Kinder bekommen bei uns im Haus eine eigene pädagogische Betreuung. Im Rahmen unserer Präventionsarbeit haben wir gemeinsam mit dem Landesbeirat für Chancengleichheit die Kampagne „Ich sage nein“ aufgebaut, um Rollenbilder bei Mädchen und Jungen im Mittelschulalter bewusst zu machen. Gleichwertigkeit der Geschlechter ist in Südtirol ein vergleichsweises junges Thema, noch heute finden sich zahlreiche Frauen in der Doppelrolle als Berufstätige und Familienmanagerin. Gerade mit Corona ist diese Mehrfachbelastung stark ins Bewusstsein gerückt, und es ist sichtbar geworden in welche Überlastungssituationen Frauen aufgrund alteingesessener Rollenklischees gedrängt werden. 

    Guido: Im letzten Jahr wurde die Rollenaufteilung sicher stärker als jemals zuvor diskutiert. Ich weiß von Männern, die das durchaus positiv sehen. Sie haben neue Rollen übernommen und erkennen die Leistung, die damit zusammenhängt an. Die Auseinandersetzung mit den neuen Rollen ist oft konfliktreich. Viele Männer stellen sich die Frage, wie sie ihre Rolle als Vater, Partner und ihren Beruf unter einen neuen Hut bringen können. Anlaufstellen wie unsere Männerberatung, „Väter aktiv“ in Meran oder die „Männerinitiative Pustertal“ setzen gezielt auf solche und ähnliche Männerthemen.

    Ihr setzt Euch beide beruflich mit Gewalt auseinander. Wo beginnt Gewalt und wie kann der Einzelne Gewalt vermeiden? 
    Katrin
    : Bei Gewalt geht es immer um Macht. Einer ermächtigt sich etwas zu tun, während die andere versucht Grenzen zu setzen und dann irgendwann ohnmächtig dieses Tun erleidet. Gewalt ist eine konkrete Grenzüberschreitung, mit der Dritte nicht konfrontiert werden wollen. Knochenbrüche, Vergewaltigungen, blaue Augen, all das ist pure Gewalt. Aber auch Frauen, die um das Haushaltsgeld bitten müssen, die keine Freundinnen treffen dürfen, sind Opfer einer Gewalt, die von Männern verübt wird. Diese Frauen müssen auf ihren Weg in ein gewaltfreies Leben unterstützt werden.  Doch nur gemeinsam können wir was verändern. Deshalb ist die Arbeit von Guido und seinem Team notwendig und unerlässlich für unsere Gesellschaft. Dabei muss klar sein: Gewalt ist eine Straftat, die angezeigt werden kann. Auch das ist noch nicht bei allen angekommen.    

    Guido: Gewalt ist niemals eine Alternative. Wenn ein Mann merkt, dass er oft aggressiv wird oder auch schon mal an Gewalt gedacht hat oder sogar gewalttätig geworden ist, dann kann er bei der Männerberatung neue Konfliktstrategien finden. Damit tut er sich, seiner Frau und Kindern etwas Gutes. Wir entwickeln gemeinsam mit dem Mann Notfallpläne für Situationen, in denen die Aggressionen überhand nehmen. Er kann in solchen Momenten zum Beispiel die Wohnung verlassen und damit Verantwortung für sein eigenes Verhalten übernehmen. Bei seiner bewussten Entscheidung für ein bestimmtes Handeln und gegen Gewalt können wir ihm helfen.    

    Katrin: Diese Hilfe für die Männer ist absolut richtig und wichtig, dabei darf aber das Leid der Frauen und Kinder nicht aus den Augen verloren werden. Wir haben es nämlich immer noch häufig damit zu tun, dass Männer ihre Macht (die ihnen von der Gesellschaft aufgrund des Geschlechts gegeben wird) missbrauchen und die Verantwortung für die Folgen ihres Handelns nicht übernehmen Wer Macht ausübt ist sich oft weniger darüber bewusst, als   diejenige ohnmächtig ist, die also Macht erleidet. Meine Botschaft an die Frauen: Meldet euch, ihr könnt bei uns auch anonym anrufen oder ein Beratungsgespräch vereinbaren. Sei es als direkt Betroffene oder als Freundin, Eltern, Nachbarin. Alle Gespräche werden vertraulich behandelt. Holt euch alle Informationen die ihr braucht, sprecht über eure Ängste und Unsicherheiten. Sucht den Kontakt mit Menschen, die euch in eurer Eigenständigkeit unterstützen. Je informierter ihr seid, desto mehr spürt ihr eure Stärke. Glaubt an euch!

    Kontaktadressen: 

    CARITAS Männerberatung
    Adresse I-39100 Bozen, Gumerplatz 6 oder Lauben 9
    Tel. +39 0471 324 649
    E-Mail: mb@caritas.bz.it

    Treffen sind nach telefonischer Terminabsprache auch im Caritasbüro in Brixen möglich

    Beratungsstelle für Gewalt gegen Frauen und Kinder 
    Telefon: +39 0472 820587 und/oder +39 0472 820578 
    Kostenlose Notruflinie 0-24 h: 800 601 330
    Romstraße 7 (ehemals Krankenkasse, 2. Stock)
    39042 Brixen
    E-mail: frauenhaus.brixen@bzgeis.org

    Guido Osthoff und Kathrin Gottardi

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