Der Berg ruft!
Viele von uns träumen ja oft jahrelang davon, einen ganz bestimmten Berg zu besteigen. Für Michi Klemera, den Gründer des Modelabels „Luis Trenker“, konnte das eigentlich nur ein einziger Gipfel sein: das Matterhorn. Aber nicht nur, weil es einer der höchsten Berge der Alpen und mit seiner markanten Silhouette auch einer der bekanntesten der Welt ist, sondern vor allem aus einem ganz persönlichen Grund. „Der Berg ruft!“, das Drama um die Erstbesteigung des Matterhorns, mit Luis Trenker als tragischem Helden in der Hauptrolle, ist schließlich einer der berühmtesten Filme der Südtiroler Regielegende. Außerdem war Trenker Ehrenbürger der Gemeinde Zermatt am Fuße des 4.478 m hohen Matterhorns. Kein Wunder also, dass dieser weltberühmte und sagenumwobene Gipfel den Begründer des Alpinen Lifstyle besonders laut rief und er diesem Ruf nicht länger widerstehen konnte. Diesen Sommer hat Michi Klemera seinen lang gehegten Wunsch endlich in die Tat umsetzen können. Und zwar exakt um 4:00 früh am 22. Juli. Gemeinsam mit seinem erfahrenen Suldner Bergführer und Freund Toni Stocker kletterte Klemera über den Nordostgrat, den sogenannten „Hörnligrat“ zum Gipfel. Diese Route weist einen UIAA-Grad III + Felskletterei auf. Der Schwierigkeitsgrad entspricht in etwa dem der größten der Drei Zinnen und stellt einen Hobbyalpinisten wie Klemera doch vor eine erhebliche Herausforderung. „Die 16 Stunden Auf- und Abstieg waren ein Wechselbad der Gefühle, von Freude über Zweifel und Angst bis hin zu dem unbeschreiblichen Hochgefühl nach dem Gipfelsieg!“ bekennt der ehemalige Handballnationalspieler. Und als ob das Klettern in der 1300 m hohen, steilen Felswand nicht kraftraubend genug gewesen wäre, hatte Klemera in der Aufregung viel zu wenig Wasser mitgenommen. Was das für den Körper bedeutet, bekam er während des Aufstiegs deutlich zu spüren. In diesem Moment aber zeigte sich der unbändige Wille des Unternehmers. So kurz vor dem Ziel, kam Aufgeben für ihn nicht in Frage. Als er den Gipfel dann tatsächlich erreicht hatte, mischte sich zur Freude aber auch ein tiefes Gefühl der Demut, des Respekts und der Dankbarkeit. „Diesen Moment kann man nicht beschreiben, er wird mir aber immer unvergessen bleiben“ erinnert sich Klemera. //// ab