Viel Genugtuung und Dankbarkeit
Langstreckentransporte sind ein wichtiger Bereich im Weißen Kreuz, für den die Sektion Brixen neue Freiwillige sucht. Susanna Garavelli aus St. Andrä erzählt über diesen Dienst und rührt dabei auch kräftig die Werbetrommel.
Warum hast du dich für den Langstreckdienst entschieden?
Ich habe beim Weißen Kreuz vor etwa 10 Jahren angefangen, weil ich grundsätzlich etwas in diesem Bereich tun wollte. Nach der Ausbildung habe ich mich dann für den Sozialdienst entschieden, den ich leider nur eine bestimmte Zeit ausüben durfte. Schon während dieser Zeit habe ich die Langstreckenfahrer beneidet, die immer wieder längere Fahrten zurücklegen durften. Und somit ist damals schon der Gedanke gereift, dass ich das – sollte ich den Sozialdienst beendet haben – sicherlich auch machen möchte.
Welche Voraussetzungen brauchtest du dafür? Welche Voraussetzungen sollte in deinen Augen jemand zum Langstreckendienst mitbringen?
Also grundsätzlich ist zu sagen, dass einem der Freiwilligendienst beim Weißen Kreuz gefallen muss. Es braucht die Grundausbildung und eine gewisse soziale Ader, ansonsten tut man sich schwer. Was den Langstreckentransport anbelangt, so ist es in erster Linie wichtig, dass man flexibel ist. Wenn man noch voll im Berufsleben steht, ist es schwierig. Am besten geht es, wenn man – so wie ich – selbstständig ist und sich die Zeit selbst einteilen kann, oder sobald jemand im Ruhestand ist. Wichtig ist auch, dass man gerne Auto fährt. Man muss sehr kollegial sein und unkompliziert, denn dann hat man richtig Spaß bei dieser Tätigkeit.
Wo führen dich deine Fahrten hin
Im Sommer fahren wir viel in den Süden Italiens, um dort Patienten zu übernehmen und dann nach Deutschland zu bringen. Da kommt es schon vor, dass wir in Reggio Calabria auf
die Fähre warten, die von Sizilien kommt und uns einen Patienten übergibt, der dann in ein Krankenhaus in Deutschland gebracht werden muss. So eine Fahrt kann auch über drei Tage laufen. Im Winter übernehmen wir die Patienten meistens hier im Lande und fahren sie dann ins Zielkrankenhaus ihrer Wahl. Also von Süditalien bis zur dänischen Grenze, über die Schweiz, durch Frankreich oder Spanien, über den Osten Österreichs ist alles dabei.
Was gefällt dir besonders am Langstreckendienst?
Eigentlich alles, außer manchmal das frühe Aufstehen, damit wir rechtzeitig übernehmen können. Nein im Ernst, es ist schön sich für ein, zwei oder gar drei Tage nur auf diese Fahrt konzentrieren zu können. Mit einer lieben Kollegin oder einem Kollegen für einige Zeit zusammen zu sein und sich auszutauschen. Die Betreuung der Patienten gibt einem auch viel Genugtuung. Letztere sind immer so froh, dass sie endlich nach Hause bzw. in ein Krankenhaus ihres Heimatortes zurückgefahren werden. Man spürt die Dankbarkeit und die Wertschätzung dieser Menschen, und das ist es, was einem bei dieser Arbeit so absolut befriedigt. Und nicht zu vergessen sind die Kollegen, mit denen man unterwegs ist. Man kann abends, sobald wir in ein Hotel kommen, gemütlich etwas essen, zusammensitzen und ein „Ratscherle“ machen sowie am nächsten Morgen ausgiebig frühstücken um dann zurückfahren.
Würdest du diesen Dienst weiterempfehlen?
Ja, absolut, besonders Menschen, die nach der Pensionierung eine Aufgabe suchen. Es ist sehr wichtig, dass man etwas tun kann, was einem gefällt und wofür man brennt.
Infos auf www.weisseskreuz.bz.it ///red